«Was bringt das Jahr 2020?»

Aktien

In vielen Finanzmedien werden zu Jahresbeginn Prognosen für das neue Jahr erstellt, obwohl eigentlich erwiesen ist, dass solche Vorhersagen nur sehr selten eintreffen. So zeigte eine Untersuchung von Star Capital über die Dax-Einschätzungenvon 2001 bis 2016 auf, dass die Analysten die effektive Performance im Schnitt um 19% p.a. verfehlten. Dieselbe Abweichung hätte man erreicht, wenn man jedes Jahr einfach eine naive Performance annahme von jeweils 7% p.a. getroffen hätte. Neben den Erwartungen, ob nun eine Aktienperformance um 5, 8 oder 10% steigt, ist auch in den allermeisten Berichten zu lesen, dass mit einer erhöhten Volatilität zu rechnen sei.

Wir wollen uns nicht auf solche Ratespiele einlassen, stellen aber fest, dass die Bewertungen, insbesondere der US-Aktienmärkte, nicht mehr günstig sind. Dies hat zwar nicht unmittelbar einen Einfluss auf das laufende Jahr. Wie die obige Grafik aber veranschaulicht, kann man darauf basierend ableiten, dass in den nächsten zehn Jahren im Schnitt mit einer unterdurchschnittlichen Performance von ca. 4% p.a. gerechnet werden muss. So zeigt die rote Line auf, welchen Totalertrag der S&P 500 im 10-Jahresschnitt pro Jahr abgeworfen hat (rechte Skala). Es gibt also durchaus einen Zusammenhang zwischen Bewertung (im obigen Fall Kurs/Buchwert, linke Skala) und der zukünftigen Börsenentwicklung. Dieser spielt langfristig eine Rolle, sollte kurzfristig alleine betrachtet aber nicht überbewertet werden.

«Wir stellen aber fest, dass die Bewertungen, insbesondere der US-Aktienmärkte, nicht mehr günstig sind.»

Deshalb haben wir bei der NEUE BANK Ampel neben Bewertungen auch zahlreiche andere Indikatoren miteinbezogen. Auch mit der Ampel lassen sich keine Prognosen für die nächsten 12 Monate erstellen. Sie zeigt uns jedoch an, wenn die Anlagerisiken steigen. In einem solchen Fall reduzieren wir die risikoreichen Anlagen. Aktuell bleiben wir verhalten optimistisch (hellgrünes Ampelsignal) bei Aktieninvestitionen.

Konjunktur

Wir machen keine eigenen Prognosen über das erwartete Wirtschaftswachstum für das kommende Jahr, verfolgen aber sehr wohl ausgewählte Konjunkturindikatoren. Aufgrund der historischen Entwicklungen haben wir diese so quantifiziert, dass sie uns eine steigende Rezessionsgefahr anzeigen. Angesichts dieser Messungen gehen wir davon aus, dass der Konjunkturzyklus zwar fortgeschritten ist, zurzeit jedoch keine akute Rezessionsgefahr für den Leitmarkt USA besteht.

Obligationen

Von Anleihen, insbesondere aus der Eurozone und der Schweiz, erwarten wir in den nächsten Jahren keine grossen Performancebeiträge. Grundlage dieser Einschätzung ist weniger diezukünftige Marktentwicklung, sondern vielmehr das aktuelle Renditeniveau. Wir sind deshalb untergewichtet und hatten bereits in der zweiten Jahreshälfte 2019 die Duration verkürzt. Um das Portfoliorisiko zu optimieren, braucht es tiefe Korrelationen unter den Anlageklassen. Diese ist zwischen Anleihen mit hoher Bonität und Aktien gegeben. In Krisenzeiten ist die Performanceentwicklung sogar oft gegenläufig (negative Korrelation), weshalb wir weiterhin an festverzinslichen Wertpapieren festhalten.

Währungen

Eine Währungsentwicklung genau vorauszusagen erscheint ebenfalls kaum möglich. Mittels der relativen Kaufkraftparität lässt sich zwar ermitteln, ob eine Währung über- oder unterbewertet ist. Wie ein Blick auf den untenstehenden Chart zeigt, ist eine Währung aber in den seltensten Fällen fair bewertet.

Aufgrund der tiefen Inflation gehörte der CHF stets zu jenen Währungen, welche einem Aufwertungsdruck ausgesetzt sind. Es kann aber zu mehrjährigen Gegenbewegungen kommen. Deshalb nehmen wir aktive Währungsabsicherungen nicht auf Basis der Bewertungen, sondern aufgrund von unserenTrendindikatoren vor, welche deutlich schneller reagieren.

«Aufgrund der tiefen Inflation gehörte der CHF stets zu jenen Währungen, welche einem Aufwertungsdruck ausgesetzt sind.»

Der CHF weist gegenüber dem USD und dem EUR einen positiven Trend auf, weshalb wir einen Teil der entsprechenden Fremdwährungspositionen in den CHF-Portfolios abgesichert haben, ohne jedoch über ein konkretes Kursziel zu verfügen.

Alternative Anlagen

Die Alternativen Anlagen sollten unabhängig der Finanzmärkte positive Renditen abwerfen. Dazu braucht es Assets, welche andere Kurstrigger habenals z.B. Wirtschaftswachstum oder Inflationsentwicklung. Als weitgehend finanzmarktunabhängig haben wir beispielsweise Katastrophenanleihen identifiziert. Diese können im Falle von versicherten Schäden, verursacht durch Naturkatastrophen, ausfallen. Im Gegenzug dafür erhält man Prämien, welche sich nach mathematischen Ausfallwahrscheinlichkeiten aber auch nach Angebot und Nachfrage richten. Da sich Naturkatastrophen nicht voraussagen lassen, kann auch keineseriöse Ertragsprognose für das Jahr 2020 erstellt werden. Sollte es jedoch in diesem Jahr zu keinem Ausfall kommen, rentieren diese Anlagen dank des übernommenen Ausfallrisikos deutlich besser als andere kurzfristige Investments (z.B. Geldmarktanlagen).

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