«Viele Wege führen nach Rom»

Aktien
Aktien werden auf ganz unterschiedliche Arten analysiert. Grosse Investmenthäuser betreiben Primäranalysen, das heisst, sie nehmen eigene Schätzungen zum Geschäftsverlauf von Unternehmen vor, unter anderem auch basierend auf dem Austausch mit Entscheidungsträgern. Andere betreiben Fundamentalanalysen und ermitteln mit öffentlich verfügbaren Zahlen den fairen Wert von Aktien. Weitere wiederum fokussieren sich auf die technische Analyse, indem sie beispielsweise Charts und Stimmungen studieren. Wir, als ein eher kleines Haus, haben uns bezüglich Aktienselektion der quantitativen Analyse verschrieben. Mittels dieser können wir – dank elektronischer Unterstützung – mit verhältnismässig geringem Aufwand eine grosse Anzahl von Unternehmen beurteilen, unter Berücksichtigung sowohl fundamentaler als auch technischer Aspekte. Beispielsweise ist es uns so möglich für alle im Stoxx Europe 600 enthaltenen Unternehmen eine Einschätzung abzugeben. Wir unterscheiden dabei Empfehlungen zum Kaufen (Strong Buy und Buy), zum Halten (Overweight, Neutral, Underweight) oder zum Verkaufen (Sell). Wir haben die für uns relevanten Indikatoren vor acht Jahren festgelegt und seither gute Erfahrungen damit gemacht. Dank den genau definierten Beurteilungskriterien ist es mittels Backtest möglich, auch die weiter zurückliegende Vergangenheit zu ermitteln.

Wie der Chart zeigt, schnitten jeweils jene Aktien mit Kaufempfehlungen am besten ab (+474.74 % seit Mai 2005). Demgegenüber haben die Titel mit Verkaufsempfehlungen zwar über die vergangenen ca. 18 Jahre auch eine positive Performance erzielt, diese fällt aber mit +67.37% deutlich geringer aus. Natürlich funktionieren die Empfehlungen nicht in allen Börsenphasen gleich gut. So waren die Einbussen der Kaufempfehlungen im Jahr 2022 grösser als jene der schlechter eingeschätzten Titel. A la longue sind die Ergebnisse aber sehr erfreulich oder anders ausgedrückt: Unser Weg führt nach Rom. Wie der Vergleich mit der Peergroup unterstreicht, ist unser Weg dabei ziemlich erfolgreich, das zeigen unsere Kaufempfehlungen, welche deutlich besser abschneiden. Die Peergroup setzt sich aus allen FLUCITS- Fonds dieses Segments zusammen, die über die ganze Laufzeit emittiert waren, ohne Kosten, damit der Vergleich auch fair ist.

Konjunktur
Da die offizielle Rezession meist mit mehreren Monaten Verzögerung bekanntgegeben wird, versuchen Finanzmarktakteure diese mittels unterschiedlichsten Indikatoren schon frühzeitig zu erkennen. Dies deshalb, weil die meisten Korrekturen an den Börsen mit Wirtschaftsrückgängen zusammenhängen. Allerdings ist es in der Regel so, dass die Aktienmärkte schon im Vorfeld einer Rezession zu Rückschlägen neigen. Umgekehrt erholen sich Aktien aber oft bereits bevor die Konjunktur wieder anzieht. Diese Zyklen haben wir im folgenden Chart dargestellt.

Je nach Konjunkturphase entwickeln sich auch die Sektoren unterschiedlich. Defensive, wie Basiskonsumgüter oder das Gesundheitswesen, vermögen einem Portfolio in einer Baisse jeweils Stabilität verleihen. Schweizer Anleger:innen können dies immer wieder feststellen, wenn der einheimische Leitindex – bei welchem diese Bereiche mit über 60% gewichtet sind – sich bei Krisen jeweils besser schlägt als andere Länderindizes. Auf der anderen Seite gibt es auch Branchen, welche nach erfolgter Bodenbildung besonders stark Fahrt aufnehmen. Im ersten Halbjahr legten in den USA die Sektoren Technologie (+40.53%), Kommunikationsdienste (+34.96%) und Zyklischer Konsum (+31.96%) am meisten zu. Das sind typischerweise jene, welche sich noch während einer Rezession bereits wieder zu erholen beginnen. Gemäss oben abgebildeter Grafik würde dies also implizieren, dass wir uns bereits in einer Rezession befinden. Insbesondere der Arbeitsmarkt bestätigt diesen Konjunkturstand jedoch nicht, befindet sich doch die Arbeitslosenquote immer noch nahe der Tiefststände. Auch ein Blick auf die Neue Bank Ampel mahnt noch zur Vorsicht.

Obligationen
Die Inflation kommt in den Industrieländern weiter zurück, auch wenn sie, mit Ausnahme der Schweiz, noch nicht bei der Zielinflation von 2% p.a. angekommen ist. Dadurch bleiben die Erwartungen weiterer Zinserhöhungen beschränkt. Dies erhöht die Attraktivität von Anleihen.

Währungen
Im Juli hat der USD gegen den CHF deutlich an Terrain verloren. Der Grund für die Korrektur lag an den stark zurückgekommenen Inflationszahlen in den USA, wodurch die Erwartung weiterer Zinserhöhungen zurückging. Zur Bewirtschaftung der Fremdwährungen greifen wir auf unseren Währungsindikator zurück. Dieser soll die negativen Auswirkungen grösserer Rückschläge auf das Portfolio reduzieren. Wie der oben abgebildete Chart zeigt, sind wir seit dem vierten Quartal 2022 Absicherungen im USD eingegangen, wodurch die Fremdwährungsverluste reduziert werden konnten. Wie man der Darstellung ebenfalls entnehmen kann, hätte man über die vergangenen fünf Jahre auf USD-Anlagen ohne Absicherung einen Währungsverlust von über 13% erlitten.

Alternative Anlagen
Anfang Juli haben wir unsere Satellitenposition bei den Alternativen Anlagen angepasst. Wir sind neu in Listed Private Equity investiert und haben bei unserer taktischen Goldposition die Gewinne mitgenommen. Während der Goldpreis in USD gerechnet etwas über 8% seit Jahresbeginn zugelegt hat, sind es in CHF nicht einmal 1%.

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