«Rezession bereits überwunden?»
Konjunktur
Unser Konjunkturindikator für den Leitmarkt USA zeigt an, dass die Rezession bereits wieder beendet ist. Der Rezessionsindikator des National Bureau of Economic Research (NBER) bestätigt dies in der Re-gel mit einigen Monaten Verspätung. Das Signal hat dazu geführt, dass die NEUE BANK Ampel von hellgrün auf grün gewechselt hatund wir entsprechend die risikoreicheren Anlagen in den verwalteten Portfolios erhöht haben. Natürlich haben sich längst nicht alle Wirtschaftsindikatoren bereits wieder auf das Vor-Covid-Niveau erholt. Dies ist aber nicht ungewöhnlich.
«Trends dauern aber meist viel länger, als manch Marktbeobachter es für möglich hält.»
Insbesondere die Arbeitsmarktzahlen reagieren jeweils mit einer zeitlichen Verzögerung. Unsere Ampel hat das Ziel, nicht erst dann zu reagieren, wenn alle Daten schon wieder gut ausschauen und dementsprechend die Börsen den Aufschwung komplett vollzogen haben, sondern bereits frühzeitig, sodass wir vom Börsenaufschwung profitieren können. In der aktuellen Lage haben sich die Aktienmärkte zwar schon deutlich von den Tiefstständen erholt. Trends dauern aber meist viel länger,als manch Marktbeobachter es für möglich hält. Letztlich birgt ein Aufschwung zu Beginn immer auch gewisse Unsicherheiten, die gerne von den Medien aufgegriffen werden. Wir behalten unseren Fokus auf unserer Ampel und lassen uns nicht von den in den Gazettenbehandelten Themen und Emotionen leiten. Dieses Vorgehen hat sich sowohl in Krisen als auch in Aufschwüngen stets bewährt.
Aktien
Der Ausgang der US-Wahlen und die Nachricht von hoffnungsvollen Impfstoffkandidatengegen das Coronavirus führten zu Beginn dieses Monats zu höheren Börsenkursen. Unsere Risikoerhöhung hat sich deshalb kurzfristig schon ausgezahlt. Die implizite Volatilität ist in dieser Phase ebenfalls zurückgekommen. «Unsere Risikoerhöhung hat sich deshalbkurzfristig schon ausgezahlt.» Die Messung verharrt aber deutlich über dem Niveau von vor der Krise. Dies zeigt, dass der Absicherungsbedarf nach wie vor erhöht und die Stimmung entsprechend noch nicht euphorisch ist.
Obligationen
Ein Indikator der längst das Rezessionslevel verlassen hat,ist der Einkaufsmanagerindex des herstellenden Gewerbes.
Hierbei handelt es sich um einen typischen vorlaufenden Indikator. Wie die obenstehende Grafik zeigt, notiert dieser Index deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 und deutet somit auf eine deutliche wirtschaftliche Erholung hin. Mit einer wachsenden Konjunktur gehen auch immer höhere Renditen einher, wie in der Darstellung ebenfalls gut ersichtlich ist. Ein Teil dieser Renditeerhöhung ist bereits erfolgt. Aufgrund der Heftigkeit der indizierten Erholung könnte sich dieser Trend aber sicherlich noch fortsetzen, auch wenn wir keineswegs Renditen auf den letzten Hochständen von ca. 3% erwarten. Neben einer Untergewichtung von Anleihen insgesamt, haben wir innerhalb dieser Anlageklasse die kurzen Laufzeiten übergewichtet, da diese weniger stark unter Renditeerhöhungen leiden.
Alternative Anlagen
Höhere Renditen korrelieren miteinem höheren Kupfer-Gold-Verhältnis.
Dabei steht Kupfer für einen typisch zyklischen Rohstoff und Gold für eine grundlegend krisenfeste Anlage. Auch unser auf Momentum basierenderAlternative-Satelliten-Indikator gab zuletzt ein Kaufsignal für Rohstoffanlagen. Vor zwei Monaten zeigte er zudem den Ausstieg aus Gold an. Mit Blick auf einen beginnenden Aufschwung macht diese Umschichtung auch aus fundamentaler Sicht Sinn.
Währungen
Langfristig ist es so, dass steigende Commodity-Preise in der Regel zueinem tieferen USD führen. Auch hier bestätigt unsere technische Analyse diesen Trend und wir sichern weiterhin Teile unserer USD-Anla-gen in den Portfolios mit Referenzwährung CHF und EUR ab. Wie immer legen wir uns nicht auf ein bestimmtes Kursziel fest, sondern verfolgen den weiteren Kursverlauf und passen unsere Positionierung an, wenn sich die für uns entscheidenden Faktoren verändern.