«Optimistischer Ausblick für 2025»
Aktien
Mit einem Plus von 23.3% ist das Jahr 2024 für den US-Aktienmarkt S&P 500 hervorragend zu Ende gegangen. Vor einem Jahr hatten wir in «Unsere Meinung» folgende Grafik mit den Prognosen der grössten Finanzinstitute für den S&P 500 im Jahr 2024 publiziert:
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Um aufzuzeigen, wie gut die Prognosen waren, haben wir dem Chart den tatsächlichen Kursverlauf des S&P 500 für das Jahr 2024 (grüne Linie) hinzugefügt. Es ist klar ersichtlich, dass alle Strategen der Finanzinstitute mit ihren Schätzungen deutlich daneben lagen. Die «beste» Prognose lag bei 5’200 Punkten und verfehlte den effektiven Stand des S&P 500 per 31.12.2024 um 13.1%. Die pessimistischste Prognose wurde von J.P. Morgan mit 4’200 abgegeben und verfehlte den Jahresendstand um bemerkenswerte 40%. So zurückhaltend die Prognosen für 2024 waren, so optimistisch sind sie für 2025. Seit dem Wahlsieg von Donald Trump überbieten sich die Strategen an der Wall Street mit immer höheren Kurszielen und keines der grossen Finanzinstitute sieht den S&P 500 per Ende 2025 negativ. Nachfolgend die Grafik mit den Prognosen für 2025:
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Als Haupttreiber sehen die Analysten die von Trump geplante Senkung der Körperschaftssteuer, die zu höheren Gewinnen der US-Unternehmen führen sollte. Zudem wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen weiter senkt und sich die Konjunktur verbessert. Aufgrund dieser Aussichten wird der US-Aktienmarkt von den meisten Finanzexperten als der Anlagefavorit für das Jahr 2025 gesehen. Auch aus unserer Sicht gehören US-Aktien im Jahr 2025 in jedes Portfolio. Allerdings hat die sehr einheitliche, positive Grundstimmung für die US-Börsen einen gewissen Beigeschmack. Getreu dem Motto:
«Erstens kommt es anders und
zweitens als man denkt»
kann eine Enttäuschung aufgrund der hochgesteckten Ziele nicht ausgeschlossen werden. Prognosen bleiben das, was sie sind: ein Blick in die Zukunft, die niemand kennt. Auch im Jahr 2025 sollten Anlageentscheide nicht von irgendwelchen Prognosen abhängig gemacht, sondern eine langfristig ausgerichtete, breit diversifizierte Anlagestrategie verfolgt werden.
Konjunktur
Einheitlich ist der Tenor auch für die US-Konjunktur, die im Jahr 2025 die global Wachstumslokomotive bleiben dürfte. Aufgrund der von Donald Trump angekündigten Steuersenkungen und Deregulierungen erwarten Ökonomen für die US-Wirtschaft ein Wachstum von 2.7%. Der grösste Unsicherheitsfaktor bleibt jedoch die US-Inflation, welche aufgrund der angekündigten US-Zölle sowie der stark gestiegenen US Staatsausgaben erneut zulegen könnte. Dies könnte die Wirtschaft wiederum belasten. Anders gestaltet sich die wirtschaftliche Situation im Euroraum. Es wird erwartet, dass die Belebung für 2025 weitgehend ausbleibt. Vor allem für Deutschland als Exportnation könnten die zuvor erwähnten US-Zölle eine erneut schrumpfende Wirtschaft zur Folge haben.
Obligationen
Ein erneut deutlicher Anstieg der Verbraucherpreise, ausgelöst durch die von Trump angekündigte Erhöhung der US-Zölle, könnte den Zinssenkungszyklus der Fed vorzeitig beenden. Mittlerweile erwartet der
Markt nur noch zwei Zinssenkungen im Jahr 2025. Zudem könnte eine strengere Einwanderungspolitik die Lage am US-Arbeitsmarkt zusätzlich
verschärfen und das Lohnwachstum weiter antreiben. Bei diesem möglichen Inflationsszenario dürften vor allem die Renditen am langen
Ende erneut zulegen, was fallende Obligationenpreise zur Folge hätte. Bei US-Anleihen könnte es sich somit lohnen, auf kürzere Laufzeiten zu setzen, da die aktuelle Verzinsung nur marginal geringer ist als diejenige von zehnjährigen Anleihen. Im Euroraum verhält es sich genau umgekehrt: Euro-Anleihen bieten trotz eines niedrigeren Renditeniveaus bessere Voraussetzungen als US-Zinspapiere. Gerade länger laufende EUR-Anleihen könnten von sinkenden Inflationserwartungen und einer schwachen Konjunkturdynamik profitieren, indem die Renditen fallen
bzw. die Anleihenpreise zulegen würden.
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Währungen
Der US-Dollar wird auch im 2025 stark bleiben – so lautet der Konsens unter den Devisenexperten. Gegenüber dem Schweizer Franken und dem Euro könnte dies durchaus eintreten, wenn zwei Einwicklungen zusammenspielen. Zum einen müsste die Rhetorik sowie der Zinssenkungszyklus der Fed aufgrund von Trumps inflationstreibender Politik restriktiver ausfallen als erwartet. Zum anderen müssten die Schweizer Nationalbank SNB sowie die Europäische Zentralbank EZB ihre Zinsen weiter senken. Dadurch würde sich der Zinsvorteil weiter zugunsten des US-Dollars ausweiten und den Greenback stützen. Jedoch dürfte die Aufwertung des US-Dollars vor allem in Relation zum Schweizer Franken begrenzt sein. Für den Schweizer Franken spricht die nach wie vor stabile wirtschaftliche und politische Lage im Inland bei gleichzeitig erhöhter weltweiter geopolitischer Unsicherheit. Als «sicherer Hafen» dürfte der CHF bei aufflammenden oder sich verschärfenden Konflikten gefragt bleiben.
Alternative Anlagen
Mit einem Plus von mehr als 27% erzielte Gold eines der besten Jahresergebnisse, seit die Preisfindung, vor etwas mehr als fünfzig Jahren, dem freien Markt überlassen wurde. Experten rechnen mit weiteren Preissteigerungen auf bis zu USD 3’000.00 pro Unze für das Jahr Sinkende Zinsen, Käufe durch Notenbanken und Goldfonds sowie anhaltende geopolitische Konflikte werden als Gründe genannt. Zudem ist der Preistrend des gelben Edelmetalls weiter intakt und könnte nach der aktuellen Konsolidierungsphase erneut an Fahrt aufnehmen.
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