«NEUE BANK Ampel neu auf Hellgrün»

Konjunktur

Der Arbeitsmarkt in den USA blieb zuletzt hinter den Erwartungen zurück. Anstatt 1 Mio. wurden nur 266’000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das Problem ist jedoch nicht, dass es zu wenig offene Stellen gibt. Vielmehr sind es ganz unterschiedliche Gründe, warum diese Jobs nicht besetzt werden können. So stimmen die Profile der Stellensuchenden nicht mit den Anforderungen überein (Fachkräftemangel). Weiterbildungen und Umschulungen wären nötig, brauchen aber Zeit. Umfragen ergaben zudem, dass viele Eltern erst auf den Arbeitsmarkt zurückkehren werden, wenn die Schulen wieder vollständig geöffnet sind, was coronabedingt noch nicht überall der Fall ist. Aufgrund der Erhöhung der Arbeitslosenhilfe konnten auch insbesondere schlecht bezahlte Arbeitsplätze nicht besetzt werden. Vorlaufende Konjunkturindikatoren deuten jedoch einen starken Aufschwung an, was der als nachlaufender Indikator bekannte Arbeitsmarkt jeweils erst verzögert bestätigen kann. Dies scheint auch diesmal nicht anders zu sein.

Obligationen

Zuletzt hat die Inflation in den USA angezogen. Deshalb wird vor allem in der Finanzpresse immer wieder über das Ende der expansiven Geldpolitik spekuliert. Dabei werden aber oft weniger relevante Indizes angeführt, welche eine vermeintlich überbordende Inflation anzeigen. In der Tat weist der Verbraucherpreisindex (CPI) mit einer Teuerungsrate von über 4% p.a. auf höhere Preise hin.

«Nachdem wir nun also einige Zeit unter diesen 2% lagen, wird auch ein
überschiessen nicht gleich zu einer restriktiven Geldpolitik führen.»

Wie aber die Preisentwicklung in nebenstehendem Chart zeigt, lässt sich der CPI sehr stark glätten, indem man die sehr volatilen Nahrungsmittel- und Energiekosten herausrechnet (Kerninflation CPI). Natürlich muss der Verbraucher diese Preissteigerungen auch berappen, jedoch erschweren die starken Preisausschläge den Zentralbanken, sich nach einem Inflationsziel zu richten. Die US-Notenbank (Fed) orientiert sich deshalb am Personal Consumption Expenditure Core Deflator (Kerninflation PCE). Dies ist die Rate, mit welcher man die nominalen in die realen Konsumausgaben umrechnet. Diesem liegt ein breiterer Warenkorb zugrunde. Zudem werden Änderungen des Konsumverhaltens, welche wegen Preisänderungen ausgelöst werden, durch entsprechende Warenkorbanpassungen systematisch berücksichtigt. Die Datenquellen sind zudem andere als bei der Ermittlung des CPI. Wie ein Blick auf den untenstehenden Chart zeigt, ist die ermittelte Kerninflationsrate nach PCE meist tiefer als jene nach CPI.

Die Fed hat im vergangenen Jahr zudem verkündet, dass das Inflationsziel zwar nach wie vor 2% p.a. beträgt. Dies sei aber ein Durchschnittswert. Nachdem wir nun also einige Zeit unter diesen 2% lagen, wird auch ein Überschiessen nicht gleich zu einer restriktiven Geldpolitik führen. Inflationsgeschützte Anleihen mit kurzer Duration, welche wir in den von uns verwalteten Portfolien beigemischt haben, konnten sich in dieser Phase sehr gut entwickeln.

Aktien

Immer wieder zeigen Untersuchungen von Kundendaten bei Online-Banken, dass Privatanleger bei Aktienanlagen den Markt deutlich underperformen. Sei dies, weil sie zu emotional handeln, zu wenig diversifizieren oder ganz einfach Gewinne zu früh realisieren und Verluste aussitzen (Prospect Theory). Steigende Inflation und bereits hohe Bewertungen lassen zukünftig tiefere Marktrenditen erwarten. Deshalb ist eine professionelle Verwaltung mit disziplinierter Umsetzung von zunehmender Bedeutung, um das Risiko von negativen Renditen zu minimieren. Wir stützen uns seit Jahren auf die bewährte NEUE BANK Ampel. Nachdem diese im Oktober noch eine Risikoerhöhung indizierte, hat sie im Berichtsmonat – aufgrund einer verschlechterten Marktverfassung – nun eine Risikoreduktion angezeigt. Wir bleiben bei Aktien übergewichtet, haben diese jedoch reduziert. Dank der vorherigen Aktienübergewichtung konnten wir in den gemischten Mandaten eine Outperformance generieren.

Alternative Anlagen

Diesen Monat möchten wir einen Überblick über die Entwicklung diverser Rohstoffe geben, welche nicht zuletzt auch für den Inflationsanstieg mitverantwortlich sind.

Den stärksten Anstieg verzeichnete Bauholz. Dieser ist auf einen Bauboom in den USA zurückzuführen. Viele Arbeitskräfte wurden auch dort ins Homeoffice geschickt. Arbeitnehmer, die längerfristig damit rechnen, von zu Hause aus zu arbeiten, nutzten die Gelegenheit, aus den überteuerten Metropolen zu ziehen und sich dafür ausserhalb ein Eigenheim zu leisten. Einfamilienhäuser in den USA werden primär aus Holz erstellt, was die Preisrally begünstigte. Sägereien hatten diese Entwicklung falsch eingeschätzt und ihre Produktion zu Beginn der Pandemie reduziert. Rohholz wäre genug verfügbar, bis aber die Kapazitäten entsprechend ausgebaut werden, braucht es Zeit. Wir raten Privatanlegern von Spekulationen in einzelne Rohstoffe ab, so auch bei Bauholz.

Währungen

Das britische Pfund hat den Start nach dem EU-Austritt gut bewältigt. Nach dem überraschenden Brexit-Votum vor beinahe 5 Jahren, brach der GBP/EUR Wechselkurs von über 1.30 auf unter 1.20 ein und schwankte seither zwischen 1.05 und 1.20. Seit Jahresbeginn hat er an Fahrt aufgenommen und stieg von 1.11 auf 1.16. Zu Beginn des Jahres hat auch unser Währungsindikator einen positiven Trend signalisiert, der nach wie vor anhält.

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