«Investieren auf Allzeithoch»
Aktien
Soll man in Anbetracht der aktuellen Höchststände an den Aktienmärkten noch investieren oder eine mögliche grössere Korrektur abwarten? Dies ist eine Frage, welche von den Kunden sehr häufig gestellt wird. Eine Antwort zum optimalen Einstiegzeitpunkt kann niemand geben, da keiner weiss, wo die Kurse in Zukunft stehen werden. Anleger, die Kursziele für Korrekturen festlegen, können Gefahr laufen, den Einstieg komplett zu verpassen, sollte das Kursziel nicht erreicht werden. Man sollte sich hingegen nicht von weiter steigenden Aktienmärkten abschrecken lassen . Historisch betrachtet steigen die Börsen auf langfristige Sicht und erzielen dabei immer wieder neue Höchststände. Die nachfolgende Grafik zeigt die langfristige Wertentwicklung des US-Aktienmarktes S&P 500 mit Marktuntergrenzen, welche als Allzeithoch definiert sind und vom Markt nie um mehr als 5% unterschritten wurden.
Auch die nächste Grafik veranschaulicht nochmals, dass es historisch betrachtet langfristig zu keiner schlechteren Wertentwicklung führte, wenn man auf einem Allzeithoch investierte oder an einem anderen x-beliebigen Tag. Im Gegenteil, in vier von sechs betrachteten Zeiträumen
konnte sogar eine leicht bessere Rendite erzielt werden. Hierbei stellt «Anlage an beliebigem Tag» den Durchschnitt aller zukünftigen Renditen für die Zeitintervalle über 3 Monate, 6 Monate, 1 Jahr, 2 Jahre, 3 Jahre und 5 Jahre zwischen 1950 bis 2024 dar, während «Anlagen auf neuem Allzeithoch» den Durschnitt der fortlaufenden Erträge, die aus jedem neuen Höchststand des S&P 500 über dieselben Zeitintervalle, erzielt wurden.
PRIMUS-Anlageplan
Natürlich gab es in der Vergangenheit auch negative Marktphasen, die mehrere Jahre andauerten. Anleger, die z.B. im Jahr 2007 vor der Finanzkrise investiert haben, mussten mehrere Jahre warten, bis das Anfangsniveau wieder erreicht wurde. Um solche Situationen abzumindern, gibt es die Möglichkeit, den Anlagebetrag in mehreren Tranchen über einen bestimmten Zeitraum zu investieren. Dadurch kann das Risiko reduziert werden, den gesamten Anlagebetrag zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu veranlagen. Wir bieten mit dem PRIMUS-Anlageplan ein solches Angebot zu Vorzugskonditionen an. Bei Interesse beraten Sie unsere Kundenbetreuer gerne.
Konjunktur
Die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes (PMI) für die USA übertrafen die Erwartungen. Der Composite PMI, der sowohl den Dienstleistungssektor als auch das verarbeitende Gewerbe umfasst, liegt weiterhin komfortabel in der Wachstumszone. Gemäss aktueller BIP-Schätzungen soll die US-Wirtschaft im dritten Quartal um 2.8% gewachsen sein. Die US-Zahlen werden jedoch aufs Jahr hochgerechnet, wodurch die Zahl imposanter aussieht. Würde man die Zahl auf ein nicht annualisiertes Quartalswachstum herunterbrechen, ergibt dies 0.7%, was sich im internationalen Vergleich immer noch sehen lassen kann. Somit zeigt sich die US-Wirtschaft weiterhin als robuster als von vielen erwartet. Ganz anders zeigt sich das Bild in der Eurozone, wo die konjunkturelle Erholung nach wie vor nur schleppenden vorankommt. Die BIP-Schätzung für das dritte Quartal liegt bei 0.4% und hinkt dem USA-Wachstum weiterhin deutlich hinterher.
Obligationen
Die US-Zinskurve ist in letzter Zeit deutlich steiler geworden, da die längerfristigen Zinsen schneller gestiegen sind als die kurzfristigen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich diese Bewegung genauer angeschaut und eine Einzigartigkeit bei den Treibern für diese Zinsbewegung festgestellt. Hinter der Entwicklung könnte die Einschätzung einer höheren Inflation (Bear Steepening) aber auch das Gegenteil, einer fallenden Teuerung (Bull Steepening) stecken. Beim Bear Steepening steigen die langfristigen Renditen schneller wie die kurzfristigen. Die Märkte preisen dann höhere Risikoprämien bei den langen Zinsen ein, da die Unsicherheit über die Entwicklung der Inflation und Geldpolitik zunimmt. Dagegen wird beim Bull Steepening mit einer Lockerung der Geldpolitik gerechnet. Die Versteilung der Zinskurve erfolgt durch ein schnelleres Fallen der kurzen Zinsen zustande. Jedoch nehmen die langfristigen Zinsen auch ab und die erwartete Inflation sinkt, was für eine tiefere Risikoprämie bei den langfristigen Renditen spricht. Bei der Verteilung ist in letzter Zeit ein neues Muster entstanden. Die kurzfristigen Renditen sanken, während die langfristigen stiegen. Es ergibt sich somit ein Mix aus Bull und Bear Steepening. Die erwartete Teuerung ist wie beim Bull Steepening gesunken, gleichzeitig sind aber auch die Risikoprämien auf längere Sicht gestiegen (Bear Steepening). Das Problem: Beim Bären Fall verlieren langfristige Anleihen deutlich an Wert. Dagegen werden im Bullen Fall dank sinkender Renditen Gewinne eingefahren. Würde sich dieser Trend von sinkenden Kurzfrist- mit steigenden Langfristzinsen fortsetzten, könnte dies Anleger verunsichern und zu volatileren Märkten führen.
Währungen
«Die Nachricht von meinem Tod ist stark übertrieben», soll der Schriftsteller Mark Twain gesagt haben, als eine Zeitung irrtümlich zu Lebzeiten einen Nachruf auf ihn veröffentlichte. Könnte der US-Dollar sprechen, würde er sich wahrscheinlich ähnlich äussern. Immer wieder wurde dem USD das baldige Ende als Weltreservewährung vorhergesagt und stets lagen die Untergangspropheten falsch. Noch immer macht der
Greenback rund 59% der globalen Währungsreserven aus, gefolgt vom Euro mit 20% und dem JPY 6%. Doch ein neuer, rhetorischer Angriff auf die Leitwährung hat begonnen. Am Treffen der Schwellenländer (Brics-Gipfel) im russischen Kasan wurde ein Umsturz der globalen Finanzarchitektur angemahnt. Vor allem Putin und Xi lieferten Argumente für einen Dollarverfall und eine Dominanz der Schwellenländer. Die Realität sieht jedoch anders aus und eine bevorstehende von Schwellenländer dominierte Finanzordnung steht nicht bevor. Es bleibt dabei: Investoren, ob private oder Notenbanken, brauchen Sicherheit, grosses Angebot und Liquidität, also eine regen Handel. Dies bietet zurzeit nur der US-Dollar (mit Abstrichen noch der Euro). Der USD hat somit einen Netzwerkeffekt. Menschen neigen dazu, eine Währung zu bevorzugen, die von der breiten Masse akzeptiert wird.
Alternative Anlagen
Donald Trump hat seine Liebe zum Bitcoin entdeckt. Während er in seiner Amtszeit als US-Präsident noch erklärte, dass Bitcoin kein Geld sei und nur illegale Märkte fördern würde, hat er offenbar eine 180-Grad-Kehrtwende gemacht. Auf der weltweit grössten Bitcoin-Konferenz im US Bundesstaat Tennessee versprach er im Falle einer erneuten Wahl, eine nationale Bitcoin-Reserve für die USA anzulegen. Die kryptofreundlichen Aussagen beflügelten den Bitcoin und trieben den Preis in Richtung der Höchststände. Wie ernst er diese Beteuerung meint, ist fraglich In diesem Fall könnte seine Absicht sein, die Krypto-Community als Wähler auf seine Seite ziehen. Im Falle seines Wahlsieges ist dieses Vorhaben nicht in Stein gemeisselt und das Fähnchen Donald Trump könnte sich im Winde wieder schnell in eine andere Richtung drehen. Als Folge davon könnte sich der Bitcoinpreis zügig wieder in Richtung Süden bewegen.