Geschäftsbericht 2023

Das Geschäftsjahr 2023 erwies sich infolge der anhaltend schwierigen geopolitischen Lage sowie der Verunsicherung bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung wiederum als herausfordernd.

Dennoch konnte die Neue Bank einen erfreulichen Nettoneugeldzufluss in Höhe von CHF 240.3 Mio. erzielen, der deutlich über jenem des Vorjahres lag. Die betreuten Kundenvermögen erhöhten sich folglich ebenfalls von CHF 5.8 Mrd. auf CHF 6.0 Mrd., wobei der Anstieg durch die negative Wechselkursentwicklung des US-Dollars und des Euros gegenüber dem Schweizer Franken gedämpft wurde.

Im operativen Geschäft erreichte die Neue Bank einen Bruttogewinn von CHF 11.1 Mio. Berücksichtigt man, dass der Geschäftsertrag des Vorjahres durch Einmaleffekte geprägt war, betrug die Steigerung des Bruttogewinns beachtliche CHF 1.7 Mio. bzw. 17.7 Prozent.

Der Geschäftsertrag mit CHF 34.5 Mio. wies ebenfalls einen erfreulichen Anstieg von 13.5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresertrag (ohne Einmaleffekte) auf. Besonders positiv entwickelten sich dabei die beiden Ertragskomponenten Erfolg aus dem Zinsengeschäft mit einer Steigerung von 43.5 Prozent auf CHF 12.1 Mio. und der Erfolg aus dem Finanzgeschäft mit 21.5 Prozent auf CHF 6.5 Mio. Infolge nach wie vor verhaltener Kundenaktivitäten entwickelte sich der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit CHF 15.9 Mio. leicht rückläufig (-3.7 Prozent).

Der Geschäftsaufwand, der mit CHF 23.4 Mio. um 11.6 Prozent höher ausfiel als im Vorjahr, jedoch unterhalb der budgetierten Vorgaben blieb, wurde durch Projektkosten zur weiteren Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung in der Höhe von CHF 1.8 Mio. beeinflusst. Aufgrund dieser zukunftsgerichteten Aufwendungen in die Weiterentwicklung der Bank belief sich die Cost-Income-Ratio auf 67.7 Prozent (Vorjahr 64.1 Prozent).

Der Jahresgewinn erreichte CHF 8.2 Mio. – geschmälert durch Wertberichtigungen auf Kreditpositionen in der Höhe von knapp CHF 2.4 Mio. unter gleichzeitiger Auflösung von Rückstellungen für allgemeine Bankrisiken im Umfang von CHF 1.2 Mio. – und lag damit um 6.5 Prozent hinter dem Vorjahresgewinn zurück.

Per 31.12.2023 belief sich die Bilanzsumme auf CHF 1’040.3 Mio. Die Kapitalrendite, berechnet als Quotient aus Jahresgewinn und Bilanzsumme, verbesserte sich im vierten aufeinanderfolgenden Jahr auf 0.8 Prozent (Vorjahr 0.7 Prozent).

Risiken und Unsicherheiten

Die Neue Bank pflegt einen vorsichtigen, konservativen Umgang mit den im Bankgeschäft vorhandenen Risiken und Unsicherheiten. Die grössten Risiken sind dabei:

  • Marktrisiken: Schwankungen von Zinsen, Währungen und Kursen auf den Finanz- und Kapitalmärkten;
  • Kreditrisiken: Bonitäts-, Länder-, Abwicklungs- und Klumpenrisiken;
  • Liquiditätsrisiken: Abruf- und Terminrisiken sowiedas Refinanzierungs- und das Marktliquiditätsrisiko;
  • Operationelle und rechtliche Risiken: Transaktions-, System-, Überwachungs-, Reputations- undVerhaltensrisiken sowie rechtliche, steuerliche und regulatorische Risiken.

Diese Risiken werden durch die festgelegte Risikopolitik und die darauf basierenden Reglemente und Weisungen begrenzt. Eine detailliertere Beschreibung des Risikomanagements findet sich im Anhang zur Jahresrechnung

Die Gesamtverantwortung für die Risikopolitik liegt beim Verwaltungsrat. Während die Aufgaben des Risikomanagements den operativen Einheiten zugewiesen werden, obliegt die Gesamtrisikosteuerung der Geschäftsleitung. Die Abteilung Risk Management unterstützt die Geschäftsleitung als Koordinationsstelle zur Überwachung des Gesamtrisikoexposure und als beratende Stelle zur Entscheidungsvorbereitung. Die Überwachung der Einhaltung der erlassenen Vorschriften erfolgt im Rahmen des Internen Kontrollsystems.

Eigene Aktien

In der Berichtsperiode hielt die Bank keine eigenen Aktien im Bestand.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzerstellungsdatum sind keine Ereignisse eingetreten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Bank haben.

Ausblick

Im Berichtsjahr 2023 wurde, wie im letzten Geschäftsbericht bereits angekündigt, die Kundenzone komplett erneuert, sodass Kundenberatungen nun nicht nur in einer angenehmen, einladenden und eleganten Atmosphäre, sondern auch IT-technisch optimal unterstützt, durchgeführt werden können. Im Laufe des Jahres 2024 wird dieses Projekt mit dem Umbau der Empfangshalle vervollständigt und abgeschlossen. Ebenfalls sind die ehemals vermieteten Geschäftsräumlichkeiten an der Marktgass 21 renoviert und umgebaut worden und bieten nun zusätzliche moderne Arbeitsplätze für unsere Mitarbeitenden. Die Modernisierung der IT-Infrastruktur wird fortgeführt, mit dem Ziel, die interne Zusammenarbeit zu optimieren und die hybride Kundeninteraktion zu verbessern.

Der positive Börsentrend aus dem Jahr 2023 hat sich auch zu Beginn des neuen Jahres fortgesetzt. Der Dollar, der Euro und weitere Devisen konnten sich im Vergleich zum Schweizer Franken etwas erholen. Diese Entwicklungen, zusammen mit einem erfreulichen Zufluss an Nettoneugeld zum Jahresbeginn, haben zu einem Anstieg der betreuten Kundenvermögen geführt, welche zu einem nicht unerheblichen Teil aus Fremdwährungen bestehen. Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten und der globalen Wirtschaftsentwicklung ist es ungewiss, ob die zwischenzeitliche Schwäche des Frankens anhalten wird. Zudem sind Zinssenkungen im Euroraum und den USA eher bzw. in grösserem Umfang möglich als in der Schweiz, was die Zinsdifferenz wieder reduzieren und die Attraktivität des Frankens steigern würde.

Die Finanzmärkte und die Wirtschaft stehen erneut vor grossen Herausforderungen. Die Inflation ist noch nicht vollständig eingedämmt und die restriktive Geldpolitik der Zentralbanken wird die volle Wirkung wohl erst in den nächsten Monaten entfalten. Zudem könnten die instabile Weltlage sowie die Präsidentschaftswahlen in den USA im Jahresverlauf stärker in den Vordergrund treten. Wie erwähnt, haben uns die Aufwertung der Fremdwährungen und die positive Börsenentwicklung zum Jahresbeginn deutlichen Rückenwind verliehen. Dennoch verlassen wir uns nicht auf die Fortsetzung dieses positiven Trends, sondern fokussieren uns darauf, das Wachstum aus operativer Kraft zu gewährleisten.

Aufgrund des weiterhin hohen Zinsniveaus gehen wir auch im laufenden Jahr von einem guten Zinsbeitrag aus. Auch wenn die Zinsen moderat gesenkt werden sollten, erwarten wir ein Zinsergebnis, das nur unwesentlich vom Vorjahr abweichen dürfte. Dank der höheren Bestände an betreuten Kundenvermögen sind wir ebenfalls zuversichtlich, was das Ergebnis aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft anbelangt. Vor allem wegen weiterer IT-Aufwendungen zur Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung rechnen wir im Jahr 2024 mit einem im Vergleich zum Vorjahr höheren Geschäftsaufwand.

Insgesamt blicken wir zuversichtlich auf das Jahr 2024, in welchem wir weiterhin unsere Tätigkeiten vollends auf die Bedürfnisse unserer Kunden fokussieren werden.

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