Geschäftsbericht 2021

Das Geschäftsjahr 2021 erwies sich wiederum als äusserst herausfordernd. Neben dem seit Jahren bestehenden Niedrigzinsumfeld war es nach 2020 bereits zum zweiten Mal von der weltweiten Covid-19-Pandemie geprägt. Trotz dieses schwierigen Marktumfelds konnte die Neue Bank einen erfolgreichen Geschäftsverlauf mit einem sowohl über dem Vorjahr als auch über den budgetierten Vorgaben liegenden Ergebnis verzeichnen.

Äusserst positiv entwickelten sich die betreuten Kundenvermögen, die 2021 erstmals die CHF 6-Milliarden-Schwelle überschritten. Per 31. Dezember 2021 erreichten sie eine Höhe von CHF 6.5 Milliarden und lagen damit um CHF 692.3 Mio. oder 11.9 Prozent über dem Vorjahr. Ebenso erfreulich fiel der Netto-Neugeld-Zufluss mit CHF 336.2 Mio. (Vorjahr CHF 281.8 Mio.) aus.

Der Jahresgewinn konnte gegenüber dem Vorjahr um 4.0 Prozent auf CHF 7.6 Mio. gesteigert werden. Als Hauptertragsquelle erwies sich dabei der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit einem deutlichen Plus von 15.6 Prozent auf CHF 18.7 Mio. Im Ergebnis des Zinsengeschäfts machte sich hingegen die sich weiter verschlechternde Zinsmarge bemerkbar. Der Erfolg verzeichnete im dritten Jahr in Folge einen Rückgang, 2021 von 18.7 Prozent auf CHF 4.4 Mio. Auch der Erfolg aus Finanzgeschäften mit CHF 5.7 Mio. lag um 14.8 Prozent hinter jenem von 2020 zurück, da der Vorjahresertrag stark vom aktiven Kundenverhalten infolge der volatilen Märkte zu Beginn der Pandemie profitieren konnte. Gesamthaft verzeichnete der Geschäftsertrag dennoch einen Anstieg um 1.5 % auf CHF 29.0 Mio.

Der Geschäftsaufwand lag mit CHF 19.1 Mio. unter den Zielvorgaben und um 0.3 Prozent leicht über den Aufwendungen des Vorjahres. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich auf 65.7 Prozent (66.5 Prozent).Im Berichtsjahr reduzierte sich die Bilanzsumme um 8.3 Prozent auf CHF 1‘237.1 Mio. Die Kapitalrendite, berechnet als Quotient aus Jahresgewinn und Bilanzsumme, verbesserte sich auf 0.6 Prozent (Vorjahr 0.5 Prozent).

Risiken und Unsicherheiten

Die Neue Bank pflegt einen vorsichtigen, konservativen Umgang mit den im Bankgeschäft vorhandenen Risiken und Unsicherheiten. Die grössten Risiken sind dabei:

  • Marktrisiken: Schwankungen von Zinsen, Währungen und Kursen auf den Finanz- und Kapitalmärkten;
  • Kreditrisiken: Bonitäts-, Länder-, Abwicklungs- und Klumpenrisiken;
  • Liquiditätsrisiken: Abruf- und Terminrisiken sowie das Refinanzierungs- und das Marktliquiditätsrisiko;
  • Operationelle und rechtliche Risiken: Transaktions-, System-, Überwachungs-, Reputations- und Verhaltensrisiken sowie rechtliche, steuerliche und regulatorische Risiken.

Diese Risiken werden durch die festgelegte Risikopolitik und die darauf basierenden Reglemente und Weisungen begrenzt. Eine detailliertere Beschreibung des Risikomanagements findet sich im Anhang zur Jahresrechnung.
Die Gesamtverantwortung für die Risikopolitik liegt beim Verwaltungsrat. Während die Aufgaben des Risikomanagements den operativen Einheiten zugewiesen werden, obliegt die Gesamtrisikosteuerung der Geschäftsleitung. Die Abteilung Risikocontrolling /Steuern unterstützt die Geschäftsleitung als Koordinationsstelle zur Überwachung des Gesamtrisikoexposure und als beratende Stelle zur Entscheidungsvorbereitung. Die Überwachung der Einhaltung der erlassenen Vorschriften erfolgt im Rahmen des Internen Kontrollsystems.

Eigene Aktien

In der Berichtsperiode hielt die Bank keine eigenen Aktien im Bestand.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzerstellungsdatum sind keine Ereignisse eingetreten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Bank haben.

Ausblick

Die in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen im IT-Bereich werden auch 2022 konsequent fortgesetzt. Die Massnahmen zur Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung sind ein integraler Bestandteil der Strategie 2025. Auch personelle Aufstockungen werden situativ vorgenommen, vor allem um das Dienstleistungsangebot weiter auszubauen und zu professionalisieren.

Das Rebranding, welches 2021 eingeleitet wurde, wird im Laufe des Jahres schrittweise erweitert und das Erscheinungsbild sowie den Auftritt der Neue Bank in der Öffentlichkeit stärken.

Nach dem äusserst erfolgreichen Börsenjahr 2021 zeigten sich die Märkte zu Beginn des neuen Jahres weniger freundlich. Inflationssorgen sowie die angekündigten Zinserhöhungen in den USA führten zu empfindlichen Kursverlusten, vor allem Wachstumswerte wurden abgestraft. Aus unserer Sicht haben die Kapitalmärkte bereits einiges von dem vorweggenommen, was an Zinserhöhungen zu erwarten ist. Allerdings werden die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs in der Wirtschaft vermutlich noch länger spürbar sein und bergen das Potential, die Inflations-Thematik zu verschärfen. Im Vergleich zum Vorjahr dürfte die Volatilität höher ausfallen.

Die steigenden USD-Zinsen sollten sich positiv auf die Zinsmarge auswirken. Bei den CHF- und EUR-Zinsen, die nach wie vor im negativen Bereich notieren, dürfte hingegen keine Entspannung erfolgen. Ein Unsicherheitsfaktor ist und bleibt die Pandemie, wobei allerdings in jüngster Zeit die Chancen zur Rückkehr in die Normalität deutlich optimistischer eingeschätzt werden. Trotz all dieser Ungewissheiten sind wir zuversichtlich, die zukünftigen Herausforderungen erfolgreich meistern und unsere Ziele erreichen zu können.

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