Geschäftsbericht 2020

Das Geschäftsjahr 2020 war geprägt von der weltweiten Covid-19-Pandemie mit sehr volatilen Märkten in den Monaten März und April. Die deutliche Reduktion der US-Dollar-Zinssätze führte zu einer weiteren Verschärfung der seit Jahren bestehenden Negativverzinsung in den Währungen Schweizer Franken sowie Euro und damit zu zusätzlichem Druck auf das Ergebnis des Zinsengeschäfts.

Diese Entwicklungen spiegeln sich im Jahresergebnis der NEUE BANK AG wider. Der erwirtschaftete Jahresgewinn erreichte CHF 7.3 Mio. – geschmälert durch eine im Berichtsjahr getätigte Spende an gemeinnützige Organisationen in der Höhe von CHF 0.5 Mio., um besonders stark von der Coronakrise betroffene Personen zu unterstützen, sowie durch die Bildung einer Rückstellung von CHF 0.75 Mio. – und lag damit um 17.6 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Im operativen Geschäft erzielte die NEUE BANK AG einen angesichts des bestehenden Umfeldes soliden Bruttogewinn von CHF 9.6 Mio., der unter Ausklammerung der ausgeschütteten Spende die Erwartungen sogar leicht übertraf.

Die Erfolge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit CHF 16.2 Mio. sowie aus den Finanzgeschäften mit CHF 6.7 Mio. entwickelten sich insbesondere aufgrund des aktiven Kundenverhaltens zu Beginn der Pandemie mit einer Steigerung um 11.8 Prozent bzw. 10.1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr äusserst positiv. Beim Erfolg aus dem Zinsengeschäft musste hingegen ein deutliches Minus von 18.3 Prozent auf CHF 5.5 Mio. hingenommen werden. Gesamthaft verzeichnete der Geschäftsertrag mit CHF 28.6 Mio. dennoch eine Steigerung von 4.7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Auf der Kostenseite resultierte ein um 14.0 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegener Geschäftsaufwand von CHF 19.0 Mio. Unter Berücksichtigung der erwähnten Spende von CHF 0.5 Mio. läge die Cost-Income-Ratio mit 64.7 Prozent unter der budgetierten Vorgabe.

Erfreulich entwickelte sich im Berichtsjahr der Nettoneugeldzufluss mit CHF 281.8 Mio. In der Gesamtentwicklung der betreuten Kundenvermögen ist dies infolge der im Frühjahr 2020 durch den Ausbruch von Covid-19 verursachten massiven Kurseinbrüche an den Börsen sowie des im Laufe des Jahres stark rückläufigen US-Dollar-Wechselkurses nicht vollends erkennbar. Der Gesamtbestand an betreuten Kundenvermögen erhöhte sich moderat um 2.4 Prozent auf CHF 5’804.8 Mio.

Die Bilanzsumme lag Ende 2020 bei CHF 1’348.4 Mio. (plus 1.8 Prozent). Die Kapitalrendite, berechnet als Quotient aus Jahresgewinn und Bilanzsumme, betrug im Berichtsjahr 0.5 Prozent (Vorjahr 0.7 Prozent).

Risiken und Unsicherheiten

Die NEUE BANK AG pflegt einen vorsichtigen, konservativen Umgang mit den im Bankgeschäft vorhandenen Risiken und Unsicherheiten. Die grössten Risiken sind dabei:
• Marktrisiken: Schwankungen von Zinsen, Währungen und Kursen auf den Finanz- und Kapitalmärkten;
• Kreditrisiken: Bonitäts-, Länder-, Abwicklungs- und Klumpenrisiken;
• Liquiditätsrisiken: Abruf- und Terminrisiken sowie das Refinanzierungs- und das Marktliquiditätsrisiko;
• Operationelle und rechtliche Risiken: Transaktions-, System-, Überwachungs-, Reputations- und Verhaltensrisiken sowie rechtliche, steuerliche und regulatorische Risiken.

Diese Risiken werden durch die festgelegte Risikopolitik und die darauf basierenden Reglemente und Weisungen begrenzt. Eine detailliertere Beschreibung des Risikomanagements findet sich im Anhang zur Jahresrechnung.

Die Gesamtverantwortung für die Risikopolitik liegt beim Verwaltungsrat. Während die Aufgaben des Risikomanagements den operativen Einheiten zugewiesen werden, obliegt die Gesamtrisikosteuerung der Geschäftsleitung. Die Abteilung Risikocontrolling/Steuern unterstützt die Geschäftsleitung als Koordinationsstelle zur Überwachung des Gesamtrisikoexposure und als beratende Stelle zur Entscheidungsvorbereitung. Die Überwachung der Einhaltung der erlassenen Vorschriften erfolgt im Rahmen des Internen Kontrollsystems.

Eigene Aktien

In der Berichtsperiode hielt die Bank keine eigenen Aktien im Bestand.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Nach dem Bilanzerstellungsdatum sind keine Ereignisse eingetreten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Bank haben.

Ausblick

In den vergangenen Jahren wurde das Dienstleistungsangebot der Neue Bank AG kontinuierlich weiterentwickelt. Neben der personellen Aufstockung sind für 2021 zusätzliche Investitionen im IT-Bereich geplant, welche einerseits zur Effizienzsteigerung und andererseits zur Stärkung des digitalen Erscheinungsbilds der Bank beitragen werden. Belastend dürften sich die Negativzinsen in CHF und EUR respektive die tiefen USD-Zinsen auf die Zinsmarge auswirken.

Auch wenn sich die Situation an den Finanzmärkten, getrieben vom starken Geldmengenwachstum und tiefen Zinsen, derzeit noch entspannt präsentiert, sind Korrekturen wie im vergangenen Jahr infolge stark gestiegener Bewertungen nicht auszuschliessen. Umso wichtiger wird es sein, die Grundsätze der Diversifikation weiterhin einzuhalten.

Trotz dieser Unsicherheitsfaktoren und der anhaltenden Covid-19-Pandemie wird die NEUE BANK AG alles daransetzen, die gesetzten Ziele zu erreichen.

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