«Die Neue Bank Ampel steht noch auf Gelb»

Aktien

Oft werden wir gefragt, warum die Neue Bank Ampel noch nicht auf Rot steht, obwohl die Märkte doch schon deutlich korrigiert haben. In der Tat haben wir bereits einen deutlichen Rückschlag hinter uns, aber wie der untenstehende Chart zeigt, war beispielsweise der Rückschlag im Jahre 2008, während der grossen Rezession (Anlehnung an die grosse Depression von 1929), noch deutlich ausgeprägter.

Man vergisst oft, dass statistisch gesehen in deutlich mehr als jedem zweiten Jahr eine Korrektur von über 10% stattfindet. Da jedoch nur knapp jedes fünfte Jahr eine negative Performance aufweist, gilt es stets zu beachten, dass rückläufige Kurse auch nur eine Delle in einem Aufwärtstrend sein können. Wie sieht es aktuell aus? Unsere Ampel steht noch auf Gelb. Einige Kennzahlen, welche die Ampel beeinflussen, haben bereits reagiert (sonst stünde die Ampel auf Grün). Da in der Ampel unterschiedliche Daten berücksichtigt werden, ist es möglich bzw. beabsichtigt, dass nicht alle Signale gleichzeitig stattfinden, sondern, dass im Idealfall einige Indikatoren schon vor einem möglichen Wendepunkt reagieren, was zu einer Reduktion der Aktienquote führt. Andere sollen nach dem erfolgten Höhepunkt eine Baisse bestätigen, was eine weitere Reduktion der Aktienanlagen auslöst. Diese Bestätigung steht aktuell noch aus. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt aber, dass bei einigen Messungen nicht mehr viel fehlt und das Ampelsignal zeitnah in den roten Bereich drehen kann.

Konjunktur

Die Einkaufsmanagerindizes des herstellenden Gewerbes sind zwar deutlich zurückgekommen, deuten aber nicht in allen Regionen auf eine Rezession hin. In den USA beispielsweise liegt der Wert immer noch über 50, was ein positives Wachstum signalisiert. Andere Konjunkturdaten sehen wiederum schlechter aus. Auch unser Konjunkturindikator für die Vereinigten Staaten sagt eine Rezession voraus.

Obligationen

Die Inflationsentwicklung ist immer noch eines der Hauptthemen an den
Finanzmärkten. Als zuletzt die Daten in den USA über den Erwartungen lagen, schüttelte dies die Finanzmärkte nochmals durch. Wie immer werden geeignete Indikatoren gesucht, aus welchen sich die zukünftige Entwicklung ableiten lässt. Dazu zählen beispielsweise die Preispläne der kleinen Unternehmen (NFIB Small Business Price Plan). Diese können durchaus eine gewisse Voraussagekraft haben. Im nachstehenden Chart vergleichen wir sie mit dem US-Konsumentenpreisindex.

Wie der Grafik zu entnehmen ist, verlaufen die beiden Linien ziemlich ähnlich und es ist gut ersichtlich, wie die Preispläne kleiner Unternehmen immer wieder ein paar Monate eher reagieren. So auch jetzt, indem sie einen Rückgang der Inflation in den Bereich von 4% indizieren. Trotzdem werden weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank erwartet. Wie schnell sich die Lage in Europa entspannt, hängt auch stark davon ab, inwiefern die Wintermonate ohne Energie-Mangellage überstanden
werden können. Aufgrund der gestiegenen Teuerung haben inflationsgeschützte Anleihen in diesem Jahr deutlich weniger verloren als herkömmliche Obligationen mit der gleichen Laufzeit. Eine Diversifizierung in inflationsgebundene Bonds halten wir grundsätzlich für ratsam. Zudem haben wir die entsprechende Quote bereits Ende 2021 weiter erhöht. Wir raten jedoch davon ab, lange Laufzeiten zu wählen, da ansonsten der Duration-Effekt den Inflationsschutz deutlich überwiegt.

Währungen

Neben dem EUR/CHF neigte in den letzten Wochen und Monaten auch GBP/CHF zur Schwäche. Seit Jahresbeginn verlor die britische Währung über 11% zum schweizerischen Pendant. Dank unseres Währungsindikators haben wir in den CHF-Portfolien GBP-Aktienpositionen bereits Ende letzten Jahres abgesichert. Auch langfristig ist der Trend des GBP gegen CHF klar negativ. In den 70er Jahren lag der Kurs noch bei über 10.00, mittlerweile ist er auf 1.10 gefallen. Dies zeigt deutlich auf, wie stark Anlagen in fremden Währungen den Anlageerfolg beeinflussen können. Eine klar definierte Währungsstrategie und Taktik ist deshalb unerlässlich.

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