Boom Time?

Konjunktur

Die aktuellen Konjunkturdaten rund um den Globus deuten auf eine anhaltend starke wirtschaftliche Erholung hin, die im Jahresverlauf sogar in einem Boom münden könnte. Vor allem die wichtigsten Frühindikatoren wie z.B. die Einkaufsmanagerindizes untermauern diese Erwartungen. In den USA stieg der ISM Manufacturing für das verarbeitende Gewerbe mit 64.7 Punkten auf den höchsten Stand seit 37 Jahren. Die Eurozone konnte mit 62.5 Punkten sogar das beste Ergebnis seit Umfragebeginn vor 24 Jahren erzielen. Aber auch in anderen wichtigen Wirtschaftsnationen liegen die Werte zum Teil deutlich über der Wachstumsschwelle von 50, wie die nachfolgende Tabelle veranschaulicht:

Getragen wird der aktuelle Aufschwung auch von den Konsumenten. Vor allem in den USA kam es im März zu einem regelrechten Konsumboom. Die Umsätze im Detailhandel stiegen um 9.8% und liegen somit um stolze 17.1% über dem Niveau von vor der Coronakrise im Februar 2020. Zum Anstieg beigetragen haben die Direktzahlungen an die US-Bürger aus dem USD 1.9 Billionen schweren Stimuluspaket und die schrittweise Wiedereröffnung der Wirtschaft. Auch in Europa haben die Umsätze im Einzelhandel die Erwartungen übertroffen, jedoch sind sie mit einem Plus von 3% deutlich geringer ausgefallen als in den USA. Mit zunehmendem Impftempo und weiteren Lockerungsschritten dürfte der Konsument auch in den nächsten Monaten massgeblich zur Erholung der Wirtschaft beitragen. Deshalb sehen wir die aktuelle Wirtschaftslage positiv und gehen von einer sich fortsetzenden V-Erholung der globalen Konjunktur aus.

Aktien

An den wichtigsten Aktienmärkten haben im Berichtsmonat die Bullen die Oberhand behalten und es wurden erneut Rekordstände, sowohl in den USA als auch in Europa, erzielt. Der Auslöser für die Kauflust liegt im
Wachstumsoptimismus der Investoren aufgrund der starken Konjunkturdaten. Hinzu kommen das Versprechen der wichtigsten Notenbanken, die ultra-lockere Geldpolitik noch lange fortzusetzen, und die Aussicht auf ein USD 2.3 Billionen schweres Infrastrukturprogramm in den USA. Dieser Optimismus widerspiegelt sich auch in den Konsensschätzungen für das Wachstum der Unternehmensgewinne
im S&P 500. Für das erste Quartal wird mit einem Anstieg von 30.2% zum Vorjahr gerechnet, was die höchste Gewinnwachstumsrate seit dem dritten Quartal 2010 wäre.

«Diese positiven Aussichten – Wirtschaftswachstum, Geld- und Fiskalpolitik sowie steigende Gewinne – sprechen weiterhin für freundliche Aktienmärkte.»

Auch für das restliche Jahr wird ein deutlicher Zuwachs erwartet. Treffen diese Annahmen ein, würden die Gewinne der Unternehmen im S&P 500 für das Jahr 2021 bereits wieder höher liegen als vor dem Pandemiejahr 2020. Diese positiven Aussichten – Wirtschaftswachstum, Geld- und Fiskalpolitik sowie steigende Gewinne – sprechen weiterhin für freundliche Aktienmärkte. Auch die NEUE
BANK Ampel bestätigt dieses Bild und steht nach wie vor auf Grün, weshalb wir an unserer Übergewichtung in Aktien festhalten.

Obligationen

Der starke Anstieg der langfristigen Renditen ist zuletzt ins Stocken geraten und die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen ist von ihrem Jahreshöchst bei 1.75% auf 1.55% gefallen. Trotz hervorragenden Konjunkturdaten und steigenden Inflationsdaten sind die Finanzmarktteilnehmer offenbar der Ansicht, dass der Teuerungsdruck nur vorübergehender Natur ist und die Inflationserwartungen
nicht mehr allzu stark steigen werden.

«Sollte es aber zu einem Wirtschaftsboom kommen, könnte es durchaus sein, dass die Renditen nochmals einen starken Schub nach oben vollziehen.»

Aufgrund der starken wirtschaftlichen Erholung sind wir jedoch der Meinung, dass die Renditen in den nächsten Monaten wieder anziehen dürften, wenn auch in einem überschaubaren Mass. Sollte es aber zu einem Wirtschaftsboom kommen, könnte es durchaus sein, dass die Renditen nochmals einen starken Schub nach oben vollziehen. Wir bleiben bei den Obligationen vorsichtig und halten an unserer Untergewichtung fest.

Währungen

In Zeiten wirtschaftlicher Erholung werden die sogenannten «Safe-Haven-Währungen» von den Markteilnehmern vermehrt abgestossen. Dies zeigt sich aktuell am Schweizer Franken, welcher seit Jahresanfang gegen fast alle wichtigen Währungen an Wert verloren hat. Auch unser Währungsindikator rät die in der Grafik aufgeführten Währungen – mit Ausnahme des JPY, da dieser auch zu den sicheren Währungen gehört – gegen den CHF nicht abzusichern.

Alternative Anlagen

Anfang April kam es bei unserem Momentum-Indikator zu einem neuen Investitionssignal. Wir haben unseren ETF auf Rohstoffe mit einem Gewinn von rund 26% veräussert und sind neu eine Position in einem Listed Private Equity ETF eingegangen. Bei Listed Private Equity handelt es sich nicht um eine direkte Investition in illiquides privates Beteiligungskapital, sondern es wird in börsenkotierte Unternehmen investiert, welche hauptsächlich für institutionelle Investoren Anlagen im Private Equity Bereich anbieten. Somit ist bei unserem Investment die Liquidität jederzeit gewährleistet.

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