Aktie schlägt Sparbuch
Aktien
Wer sein Geld in den vergangenen 30 Jahren auf ein Sparbuch gelegt hat, konnte das Vermögen zwar vermehren, jedoch bei weitem nicht so stark wie wenn es in Aktien investiert worden wäre. Die nachfolgende Grafik zeigt die absolute Wertentwicklung in CHF zwischen einem Sparbuch und einem Portfolio aus 50% Aktien Schweiz und 50% Aktien Welt (Dividenden reinvestiert).
Das Sparbuch hätte seinen Wert von CHF 100’000 auf CHF 176’006 gesteigert. In derselben Zeit wäre das Aktien-Portfolio trotz aller Krisen um fast 600% auf CHF 695’337 gestiegen. Ein klarer Sieg für die Aktien. Hinzu kommt, dass die Zinsen seit der Finanzkrise immer weiter zurückgekommen sind und seit einigen Jahren sogar im negativen Bereich liegen. Folglich gibt es für Sparer nichts mehr zu holen. Und dies wird aufgrund der extrem lockeren Geldpolitik der Notenbanken weltweit auch noch für längere Zeit so bleiben. Wer heute so spart wir früher, der hat auch auf lange Sicht keinen Franken mehr auf der hohen Kante. Ganz im Gegenteil: Berechnet man die Inflation mit ein, ist das Geld auf dem Konto langfristig sogar weniger wert. Wie gross müssen die Schmerzen also noch sein, bevor man beim Sparen Aktien berücksichtigt? Vor allem die stetige Angst vor schlimmen Ereignissen, die in Zukunft eintreten könnten, lassen den Verstand glauben, dass gerade nicht der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg in Aktien ist. Da jedoch niemand eine funktionierende Kristallkugel hat, ist es reine Utopie zu glauben, den perfekten Einstiegszeitpunkt erwischen zu können. Wir halten es hier mit dem bekannten britischen Unternehmer und Fondsmanager Sir John Templeton: «The best time to invest is when you have money». Übersetzt: Die beste Zeit zum Investieren ist, wenn man Geld hat. Der Fokus sollte somit nicht auf dem Zeitpunkt sondern auf dem Können liegen.
Wie gross müssen die Schmerzen also noch sein, bevor man beim Sparen Aktien berücksichtigt?
In Aktien investieren müsste somit jeder, der Geld auf der Seite hat, welches er langfristig nicht braucht. Genau diesen Ansatz setzen wir in unseren Vermögensverwaltungsmandaten um. Wir haben beim Investieren keine Angst vor der Zukunft, sondern setzen unsere Strategie diszipliniert und professionell um. Zur Steuerung des Risikos und der Verhinderung von grösseren Verlusten kommt unsere NEUE BANK Ampel zum Einsatz. In diesem Jahr konnten wir durch die zeitweise vollständige Absicherung der Aktien die Verluste begrenzen. Seit Anfang Mai steht die Ampel auf hellgrün, weshalb wir an unserer Übergewichtung in Aktien festhalten.
Konjunktur
Der starke Anstieg der Corona-Neuinfektionen sorgt bei den Ökonomen für Verunsicherung. Einige Wissenschaftler sehen bereits eine erhöhte Gefahr für einen «Double-Dip», also einen erneuten wirtschaftlichen Einbruch nach kurzem Aufschwung. Die neusten US-Konjunkturdaten stützen diese Befürchtungen jedoch nicht. Ganz im Gegenteil können die meisten Daten als sehr gut bezeichnet werden. So ist der Konsum weiter stark, die Arbeitslosenzahlen rückläufig und die Vorlaufindikatoren liegen deutlich im Wachstumsbereich. Nicht ganz so gut sieht es in Europa aus. Dort deuten die wichtigsten Konjunkturdaten nach wie vor auf einen wirt- schaftlichen Aufschwung hin, dennoch verliert die Erholung an Kraft und wird sich wahrscheinlich verlangsamen. Auch unsere beachteten Indikatoren deuten auf keinen «Double-Dip» hin, sondern stützen weiterhin das V-Erholungsszenario.
Obligationen
Anlässlich der letzten geldpolitischen Entscheidungssitzung machte die US-Notenbank (Fed) unmissverständlich klar, dass die Leitzinsen noch sehr lange bei null Prozent verharren werden. So lange bis der Arbeits- markt gemäss Fed die maximale Beschäftigung erreicht habe und die Inflation für einige Zeit die 2%-Marke moderat übertreffen werde. Dies dürfte frühestens Ende 2023 der Fall sein. Auch andere wichtige Notenbanken sind weit von einer Zinserhöhung entfernt. Somit besteht für die nächsten Jahre durch die Geldpolitik kaum Gefahr für einen kräftigen, nachhaltigen Anstieg bei den Renditen, ausgenommen die Inflation würde mit einem starken Anstieg überraschen, wovon wir jedoch nicht ausgehen.
Währungen
Wie in der Septemberausgabe von «Unsere Meinung» bereits erläutert, machen wir bei den Währungen keine Voraussagen oder geben irgendwelche Kursziele ab. Wir verlassen uns konsequent auf unseren Währungsindikator, welcher uns ein klares Signal liefert, ob wir eine Währung absichern oder nicht. Nachfolgend die Empfehlungen unseres Währungsindikators zu den wichtigsten Währungen gegen den CHF:
Alternative Anlagen
Bei den Alternativen Anlagen kam es Anfang Oktober zu einer Anpassung. Wir haben den Gold ETF verkauft und uns neu in Listed Private Equity – mittels ETF – positioniert. Es ist nicht so, dass wir Gold keinen weiteren Anstieg zutrauen, jedoch weist Listed Private Equity aktuell das stärkere Preismomentum auf. Da bei der Beurteilung keine anderen Faktoren berücksichtigt werden, haben wir unser Signal in den Vermögensverwaltungsmandaten konsequent umgesetzt.